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Ideenreiche Jugendparlamentarier

Im großen Sitzungssaal entstehen schon immer große Vorschläge und Ideen. Um so spannender, wenn sie neuen Wind bringen können. Die Mitglieder des Jugendparlaments Jülich sitzen souverän auf ihren Plätzen wie zu anderer Zeit die erwachsenen gewählten Volksvertreter und üben sich in parlamentarischer Arbeit.

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Die Vorträge zu Beginn der ersten öffentlichen Sitzung des Jugendparlamentes – JuPaJü – bringen viel neuen Input für die Jugendlichen mit. Der Kinder- und Jugendförderplan des Kreises Düren wird vorgestellt. Worum genau geht es? Wofür ist er gut? Und welche Ideen haben die von den Schulen Entsandten etwa für Angebote und Maßnahmen?

Schon wird in den Raum gestellt an einem neuen Termin konkretere Vorschläge zu sammeln und zu besprechen, doch da melden sich – anders als man es vielleicht selbst aus der Schulzeit gewohnt ist – schon die ersten Ideengeber. Wie wäre es denn mit „projektmäßigen“ Drogeninformationstagen in den Schulen, schlägt Sitzungsvorsitzende Angelina Jenkner vor. Mehr Angebote in Jugendzentren und für die Ferien wären auch von Vorteil, findet Fatima Daher. Außerdem wäre ein verbesserter Umgang mit dem Thema Internet von Nöten: Vielleicht könnte man Angebote von Jugendlichen für Jugendliche anbieten, Prävention und Information interaktiver gestalten und generell einzelne Probleme separat besprechen anstatt verschiedene Aspekte gleichzeitig beleuchten. Die Fülle und Reflektiertheit der spontanen Ideen ist beeindruckend.

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Etwas zögerlicher gestalteten sich die Rückmeldungen zur Information über einen Wettbewerb des Kunstvereins zum Thema „Fahrrad“ speziell für Jugendliche. Solange, bis Schriftführerin Rosemarie David fragt, wie man Jugendliche mehr für Kunst begeistern könnte und welche Verbesserungsvorschläge es etwa für de Kunstunterricht gäbe. Sofort sprudeln Ideen: Auch digitale Plattformen wie Filme zu nutzen wäre wichtig. Oder wie es Anas Khamsine beschrieb: Der Kreativität freien Lauf zu lassen und nicht nur zu zeichnen. Freiheit scheint hierbei ein großer Faktor zu sein: Die Ideen müssten zum Thema passen um eine gute Note zu erhalten und wenn ein Thema nicht liegt, dann hat man für das Quartal gleich eine schlechte Note und keine Chance, sich auf anderem Wege zu verbessern. Um näher auf die Vorstellungen eingehen zu können bat der Kunstverein darum, Ideen für eine Verbesserung von Ausstellungen einzusenden, schließlich sei es auch manchmal für ältere Menschen langweilig und man wäre daher offen dafür Neues auszuprobieren.

Nach Berichten aus dem Stadt- und Integrationsrat, die sich auf das Thema Jugendliche oder Jugendparlament beziehen ging es nun um die Planung neuer Aktionen. Welche wichtigen Termine stehen an? Was ist schon in Planung? Welche Ideen gibt es, die an die AGs weitergegeben werden können?

Kurz nachdem das Thema „Bundestagswahl“ angeschnitten wurde gab es einen überraschenden Besuch: Der Bürgermeister kam plötzlich zur Tür herein. „Ich habe gerade mit dem Kunstverein gesprochen: Wer von euch schmeißt denn ein Fahrrad in die Rur?“, fragte Axel Fuchs mit einem Augenzwinkern, indem er sich auf ein zuvor gebrachtes Beispiel von Vereinsvorsitzendem Peer Kling bezog. Sein eigentliches Anliegen war aber ein anderes: Eine Informationsveranstaltung, die nach der Parlamentssitzung in der Muschel stattfinden sollte. Anders als bei den Tagesordnungspunkten war zu Beginn des Besuchs doch eine gewisse respektvolle Lähmung zu spüren, die sich aber schnell legen konnte. Die plötzliche Anwesenheit eines Bürgermeisters ist eben doch etwas besonderes.

Zur Bundestagswahl gab es zuvor und danach noch viele Anmerkungen seitens der Jugendlichen: Infopostings auf den sozialen Medien wurden vorgeschlagen, zum Beispiel mit einem Hinweis wie man per Briefwahl wählt oder Links zu den Wahlprogrammen aller Parteien, ebenso wie ein Infostand in der Fußgängerzone. Die Planung wurde in die Arbeitsgemeinschaften verteilt.

Das Fazit aus der Sitzung neben den Sachinformationen: Die Arbeit des Jugendparlaments reicht schon nah an die Arbeit des „erwachsenen Parlamentes“ heran. Das Engagement ist hoch und wie es oft bei engagierten Jugendlichen ist, so muss man von Zeit zu Zeit daran erinnern, dass die Aufgaben im machbaren Rahmen bleiben müssen, gerade auch zeitlich. Diese Aufgabe nimmt Sevdije Haxha vom Amt für Familie, Generationen und Integration und dort unter anderem als Unterstützung für das Jugendparlament in Einsatz, gekonnt wahr. Zu neuen Ideen und Aufgaben animieren ist nicht nötig, außer, so wie man es aus allen anderen Gruppen kennt: „Dann muss aber jeder einen Post machen, sonst machen das wieder dieselben fünf“. Das Jugendparlament funktioniert und das nicht nur passiv oder als ausübender Arm zum Events planen.


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