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700faches DEMOkratiebekenntnis

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Zum sechsten Mal seit Januar 2024 rief die Initiative #Jülichsolidarisch zum Marsch für Demokratie und gegen Extremismus auf. 700 Menschen zeigten Gesicht gegen Hass und viel Kreativität. Von „Demokratie braucht Pflege“ über „Omas aus dem Häuschen“ bis zur Aussage „Gymnasium Zitadelle Festung Demokratie“ reichten die Schilderbeschriftungen.

Begrüßt wurden die Demonstranten auf dem Propst-Bechte-Platz durch Kevin Hoffstadt, der die Demo auch angemeldet hatte. Neben Politikerschelte, die den jüngsten Entscheidungen im eigenen Land galten, und dem Blick über „den großen Teich“ auf die amerikanischen Verhältnisse und ihren Einfluss auf die Situation in Deutschland und Europa, rief Hoffstadt letztlich die Anwesenden auf, sich gemeinschaftlich gegen die Spaltung der Gesellschaft in Deutschland zu stellen. „ich kann Ihnen aus eigener Erfahrung sagen, nichts ist kraftspendender und heilsamer, als Gleichgesinnte zu finden, mit denen man sich zusammenschließt und seine eigene Form des Protests oder des Engagements entwickelt.“

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Für das „Wir“ sprach sich auch Doina Rück, Vorsitzende des Integrationsrates in ihrer Rede aus. Die gebürtige Moldawierin, die seit zwanzig Jahren in Deutschland lebt, betonte, wie die deutsche Gesellschaft durch Migration bereichert worden sei und bereichert wird. „Sie tragen zur Kultur, zur Wissenschaft, zur Wirtschaft und zu einem offenen, weltoffenen Miteinander bei. Sie sind nicht nur ,Hilfe‘, sie sind Mitgestalter und Mitgestalterinnen einer Zukunft, in der wir alle voneinander lernen und miteinander wachsen. Sie sind Teil unserer Demokratie, und unsere Demokratie ist ohne sie unvollständig.“ Dafür erntete sie großen Applaus. „Wir sind die Mehrheit, wir sind die Stimme der Vernunft, der Toleranz und der Menschlichkeit. Und wir lassen uns nicht einschüchtern, wir lassen uns nicht spalten!“, schloss Rück ihren Redebeitrag.

Stark vertreten waren an diesem Abend auch die „Omas gegen Rechts“, die zu einem respektvollen Umgang miteinander aufriefen und forderten, dass Beiträge in den sozialen Medien umgehend gelöscht und geahndet werden müssen, die Hass und Hetze beinhalten. Sie waren vor allem auch musikalisch aktiv und stimmten ihre Lieder „gegen den Faschismus hier im Land“ an.

Friedlich zog der lange Tross über den Rurdamm, den Walramplatz, durch den Hexenturm und die Innenstadt seinen rund zwei Kilometer langen Weg zum Ziel „Schlossplatz“. Den brachten auf Einladung von Kevin Hoffstadt die Demonstranten mit ihren Handytaschenlampen zum Leuchten. Gaby Bockolt, Vertrauensfrau der Gewerkschaft Ver.di am Forschungszentrum Jülich, ergriff das Wort und führte in ihrem Wortbeitrag den Anwesenden eindrücklich vor Augen, wie sehr gerade das Forschungszentrum für Vielfalt steht und die Folgen, wenn die an die Macht kämen, die wissenschaftliche Erkenntnisse und anerkannte Fakten leugneten. „Darum ist es immer wieder so wichtig zu sagen: Geht wählen, wählt Demokratie und Rechtsstaatlichkeit.“ Diesem Aufruf schloss sich Liam Franken, Vorsitzender des Jugendparlamentes mit einer sehr emotionalen und engagierten Abschlussrede an, die er an „die liebe Freundinnen und Freund der Demokratie“ richtete. Er rief auf, laut zu werden, benannte die Problemfelder, sagte aber auch, einfache Antworten darauf „funktionieren nicht und sie können uns das, was wir am meisten brauchen, kosten: Unsere Freiheit, unseren Zusammenhalt und unsere Menschlichkeit.“ Demokratie lebe vom Kompromiss, vom Ringen um die beste Idee und gemeinsamem Handeln. Eindringlich richtete er den Appell ausdrücklich an alle demokratischen Parteien: „Reißt Euch zusammen! Die Zeit für Machtkämpfe ist vorbei.“

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Dorothée Schenk
HERZOGin mit Leib und Seele. Mein HERZ schlägt Muttkrat, Redakteurin gelernt bei der Westdeutschen Zeitung in Neuss, Krefeld, Mönchengladbach und Magistra Artium der Kunstgeschichte mit Abschluss in Würzburg. Versehen mit sauerländer Dickkopf und rheinischem Frohsinn.

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