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Stürmische Zeiten im Museum Zitadelle

Mit bis zu 200 Stundenkilometern fegte im Januar Sturmtief Friederike quer durch Europa und demonstrierte eindrucksvoll die Urgewalt der Natur. Mächtige Bäume, die den wütenden Kräften des Sturms nicht Stand halten konnten, erschreckten und faszinierten zugleich als Erinnerung an die unbeherrschbare Naturgewalt entfesselter Elemente. Diese Faszination des Schauderns empfanden Menschen des 19. Jahrhunderts genauso, wie die Neuerwerbung des Museums Zitadelle Jülich zeigt.

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J. W. Schirmer - Autumnal Storm. Foto: Museum Zitadelle
J. W. Schirmer - Autumnal Storm. Foto: Museum Zitadelle
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In dem Gemälde „Autumnal Storm“ von dem in Jülich im 19. Jahrhundert geborenen Landschaftsmaler Johann Wilhelm Schirmer, zieht ein mächtiger Sturm auf. Drohend wiegen sich die Baumkronen im Wind. Ein Schäfer flieht mit seinem Vieh vor dem sich anbahnenden Unwetter. Was die Gruppe im schlimmsten Fall erwartet zeigt der Vordergrund, wo umgestürzte Bäume und Äste die Gewalt eines früheren Unwetters bezeugen.

Das Bild steht für stürmische Zeiten im doppelten Sinne. Die deutsche Revolution 1848 hatte zu einer Wirtschaftskrise geführt. Die Absatzmärkte der Künstler waren auch in Düsseldorf, wo Schirmer an der Akademie lehrte und arbeitete, ins Wanken geraten. Zum Rettungsanker wurde der amerikanische Kunstmarkt. Düsseldorfer Künstler versandten ihre Kunstwerke nach Amerika, wo sie zahlreiche neue Käufer fanden. In New York wurde 1849 die sogenannte „Dusseldorf Gallery“ gegründet, welche sich auf die Bilder der Rheinländer spezialisierte. Auch Schirmers Sturm stand einst hier zum Verkauf. 2017 wurde das als verschollen geglaubte Gemälde auf dem amerikanischen Kunstmarkt wiederentdeckt.

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Durch die großzügige Unterstützung von der Kultur- & Naturstiftung der Sparkasse Düren wird das Gemälde zum 25-jährigen Jubiläum des Museums Zitadelle dieses Jahr in Jülich zu sehen sein. Neugierige können einen ersten Blick auf das Gemälde am 14. März werfen, wenn „Autumnal Storm“ als unverzichtbares Sammlungsobjekt, welches die internationale Bedeutung der Düsseldorfer Landschaftsklasse unter Schirmers Leitung unterstreicht, der Öffentlichkeit präsentiert wird. Um 10.00 Uhr wird das Gemälde im Pulvermagazin vorgestellt. Die Präsentation des wichtigen Neuzugangs wird durch eine großzügige Spende der Natur- und Kulturstiftung der Sparkasse Düren ermöglicht, die Landrat Wolfgang Spelthahn als Vorsitzender der Stiftung Museumsleiter Marcell Perse übergibt. Die Bedeutung des weitgereisten Gemäldes für die Stadt Jülich und den Kreis Düren unterstreichen Bürgermeister Axel Fuchs und Landrat Wolfgang Spelthahn, die das Projekt von Beginn an unterstützt haben, in einer kurzen Würdigung.


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