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Tierisch abwechslungsreich

In Zeiten von sozialer und physischer Isolation wünscht man sich oft, man wäre ganz woanders. Und wo verbrächte man die Zeit besser als auf einer Insel, die man nach seinen eigenen Wünschen gestalten kann? Heute mal eine Anregung für große und kleine Konsolen-Spielkinder: "Animal Crossing" kritisch bespielt im Praxistest.

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Hochaktuell: Eine der Inseln darf man nur mit Mundschutz betreten. Quelle: Animal Crossing
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Im neuesten Animal Crossing-Ableger, diesmal für die Switch, bricht man wortwörtlich zu „Neuen Horizonten“ auf und bezieht eine einsame Insel, die daraufhin gar nicht mehr so einsam ist. Und das Beste in Zeiten, in denen man seine Mitmenschen außerhalb des Haushaltes nicht mehr treffen soll: Einen Nintendo Switch Online-Account vorausgesetzt kann man sich mit anderen Spielern über das Internet auf der eigenen oder der fremden Insel treffen, also mit einem oder bis zu acht Freunden auf einmal trotz Distanz eine schöne Zeit verbringen, hat man mehrere Switch-Konsolen und Spieler im Haushalt, kann man sich sogar bis zu viert ohne Online-Account auf fremde Welten träumen.

Und das sogar auf kreative Art und Weise: Gab der Vorgänger dem Spieler schon viel Freiheit, indem man zum Bürgermeister (respektive Bürgermeisterin) auserkoren wurde, so ist man in diesem Spiel Inselsprecher und kann die Insel nicht nur durch Ausgabe von der internen Währung „Sternis“ (oder seit „New Horizons“ zusätzlich auch „Meilen“), sondern auch durch Do It Yourself-Rezepte, mit denen alles von Werkzeugen, Ködern und Medizin über Anziehsachen bis hin zu Möbeln gebastelt werden kann, frei gestalten (neu sind hierfür Materialien wie zum Beispiel Äste, verschiedene Holzarten und Steine). Und das nicht nur auf der eigenen Insel: Ist man als „Bester Freund“ eines anderen Spielers registriert, kann es etwa passieren, dass man – gestärkt durch etwa eine Kirsche – versehentlich einen ganzen Baum auspflanzt. Und selbst wenn mal kein Freund Zeit hat, sich zu treffen, kann man sich virtuelle Briefe schreiben oder mit den „Nachbarn“, den anderen Tieren auf der Insel, unterhalten, die gerade durch eigene Aktivitäten im Hintergrund besonders lebendig wirken.

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Quelle: Animal Crossing
Oder man arbeitet an neuen Outfits oder frönt seiner Sammelleidenschaft, indem man Fossilien, Fische oder Insekten sammelt und an das inseleigene Museum stiftet. Sehr abwechslungsreiche Aktivitäten, denn: Die Outfits im Laden wechseln größtenteils einmal täglich (bei Besuchen anderer Inseln gibt es auch andere Kleidungsstücke zu erstehen), die Fische und Insekten tauchen nur zu bestimmten Zeiträumen auf – das gilt für die Tageszeit wie für bestimmte Monate. Ebenso in bestimmten Zeiträumen tauchen längerfristige Events auf wie aktuell der „Häschen-Tag“ als Oster-Äquivalent sowie bestimmte Rezepte zur Kirschblütenzeit – die japanische Herkunft Nintendos lässt grüßen – und vermutlich, wie schon in Vorgängerspielen, zumindest entsprechende Halloween-, Weihnachts- und Silvester-Events.

Neu ist außerdem, dass Möbel nicht nur in dem eigenen Haus, sondern auch auf der ganzen Insel aufgestellt werden können. Der Fantasie und Trauminsel sind somit noch weniger Grenzen gesetzt. Ob Wrestlingarena oder Strandbar, alles ist möglich. Im späteren Verlauf des Spiels kann sogar der Verlauf des Flusses und der Klippen geändert werden. Eben für eine Insel, die ganz nach den eigenen Vorstellungen gestaltet werden kann. Dazu gehören auch fast sämtliche Gebäude, denn sowohl die Läden als auch die Häuser der Nachbarn werden nur an vom Spieler selbst ausgesuchten Plätzen errichtet. Und wer genug von seiner eigenen Insel hat, der kann auch mit einem „Meilenticket“ auf eine zufällig nicht bewohnte Insel fliegen und dort Fische, Insekten oder Materialien einsammeln.

Der einzige Wermutstropfen: Der Tanuki namens Tom Nook, dessen Monopolstellung einzig daraus besteht, dass er und seine Neffen Nepp und Schlepp die einzigen Einzelhandelsverkäufer am Ort sind, hat seine Preise noch weiter hochgeschraubt als im Vorgängerspiel. Das gilt für seine Preise für den Ausbau des eigenen Hauses wie auch den Preis des Spieles in der realen Welt. Dafür wird aber in diesem Spiel auch einiges geboten: endloses Spielgeschehen in Übereinstimmung mit der realen Tages- und Jahreszeit oder – auch neu in diesem Titel – eine Insel am anderen Ende der Welt, die Hemisphäre lässt sich nämlich zu Beginn des Spiels festlegen. Schnell ist man, ohne es zu merken, bei etlichen Stunden Spielzeit angekommen. Und nähme man Wochen, Monate oder Jahre später das Spiel erneut zur Hand, so wäre es genauso möglich, das Spiel weiter zu spielen – wenn auch möglicherweise mit anderer Tier- und Pflanzenwelt.


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