Start Stadtteile Jülich Mehr Mut erwünscht

Mehr Mut erwünscht

"Wir sind ja durchaus als mutige Stadt zu benennen. Und Mut brauchen wir aus meiner Sicht auch für, ein solches integriertes Handlungskonzept, das eine Stadt verändern soll", sagte Bürgermeister Axel Fuchs beim offiziellen "Einläuten" der dritten Phase des InHK, des integrierten Handlungskonzeptes. Nach Auftaktveranstaltung, Online-Befragung und Stadtspaziergängen folgen am 21. September gezielte Workshops.

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"Laufzettel" beim Stadtspazierung zum InHK. Foto: Dorothée Schenk
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„Große Überraschungen gab es nicht“, sagte Bernd Niedermeier nach der Auswertung der ersten Bürgerbeteiligungsrunden zum Integrierten Handlungskonzept durch seine projektbegleitenden Planungsagentur MWM – im Fokus für den Aachener steht das Themenspektrum, dem die Agentur auf dem Arbeitsfeld „Jülich“ begegnete. Sauberkeit, ÖPNV, Fahrradfreundlichkeit, Straßenzustand sind beispielsweise Handlungsfelder, die immer wieder benannt werden. Ebenso die typisch Jülicher Themen: Hallenbad und Marktplatz, Stadthalle und Schlossplatz. „Eine Erfahrung der Beteiligung ist, dass die Menschen in Jülich sehr realistisch sind, dass sie sehr hinterfragen, wie die Umsetzung gelingen kann.“ Bürgermeister Fuchs gab dem Wunsch Ausdruck, dass die Jülicher ruhig etwas mutiger in ihren Vorschlägen sein dürfen. Das würde die Planer vielleicht noch auf ganz neue Ideen bringen. Dazu passt sicher eine Bemerkung der Dokumentation von der Auftaktveranstaltung, die sich in der Dokumentation findet: „Luftschlösser als Planungsstandard“.

Und es gibt doch eine Überraschung, wie Petra Dören-Delahaye vom Amt für Stadtmarketing bemerkte: „Positiv überrascht waren wir von der Beteiligung der Jülicher.“ Das bestätigte Bernd Niedermeier. Im Vergleich zu anderen Städten läge die Beteiligung in Jülich „im oberen Drittel“. „Das ist schon richtig gut““ Und das Interesse ist ungebrochen hoch: Ob Auftaktveranstaltung, Online-Tool oder Stadtspaziergänge. Die Jülicher interessieren sich für ihre Stadt und begleiten Entwicklungen im besten Sinne kritisch. Der Dokumentation zu entnehmen ist etwa, dass die Bevölkerung im Handlungsfeld Soziale Infrastruktur / Bildung / Kultur / Freizeit / Gesellschaft besonders viele Stärken ausmachten – dagegen reichlich Nachholbedarf beim Thema Stadtgrundriss / Stadt- und Fassadenbild/ öffentlicher Raum ermittelten. Jede Anregung werde Ernst genommen, erklärte Bürgermeister Axel Fuchs. „Manches, das an uns herangetragen wird, passt nicht in den Rahmen InHK“, erklärte er, werde aber an die zuständigen Fachämter weitergeleitet.

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Die bisherigen Aktivitäten dienten einer Bestandsbewertung als Fundament des weiteren Vorgehens: Was ist gut, schlecht, ausbaufähig? Jetzt ist der Zeitpunkt erreicht, an dem gezielt Ideen gesammelt werden sollen „Das ist der wichtige Schalter, den wir jetzt umlegen“, betont Niedermeier. Drei Vertiefungsräume werden bearbeitet und zwar der Markt über Schlossplatz in Richtung Zitadelle, Grabenanlagen, in der Anbindung der Innenstadt in Richtung Norden, der südliche Bereich vom Markt über „Rathaus“, „Schwanenteich“ in Richtung Bahnhof und der westliche Bereich vom Markt über den Walramplatz in Richtung Ruraue und Brückenkopfpark mit seinen Freizeiteinrichtungen. In dem Zusammenhang betonte Bürgermeister Fuchs, dass die Kritik, die Dörfer würden im Prozess vergessen, nicht stimme nicht. Aktuell sieht ein Antrag vor, ein Konzept zur Nahversorgung in den Stadtteilen von 2010 zu aktualisieren, der im Ausschuss für Kultur, Wirtschaftsförderung und Stadtmarketing am 12. September Thema sein wird.

Einfinden in das Thema „InHK“ können sich Interessierte beim Info-Stand auf dem Marktplatz am Samstag, 21. September, und gleich im Anschluss ab 14 Uhr dann auch am Workshop teilnehmen. Niedermeier: „Da sind wir dann richtige Stadtplaner und machen uns gemeinsam über den Stadtplan her.“ Hauptaspekt sei, Idee abzugreifen, „auf die wir als Fachleute und Verwaltung nicht gekommen werden.“

Der Lenkungsgruppe Innenstadt werden die Ergebnisse im November präsentiert und abschließend der Politik „zurückgespielt“ ehe es in die abschließende Konzepterstellung geht.Über den Winter werden die Ideen ausgearbeitet. In die letzte „Prüfung“ geht es in der letzten Bürger-Beteiligungsrunde im Frühjahr. „Da liegt schon etwas aus dem Tisch – das soll dann bewertet werden“, so der Planer Niedermeier.

Der weitere „Fahrplan“ sieht vor
21. September
ab 9 Uhr Informationsstand auf Marktplatz
ab 14 Uhr Workshop im Rathaus (Anmeldung erwünscht aber nicht zwingend)
Beginn der Online-Beteiligung

26. September
Schüler Workshop mit 3./4. und 5./6. Klassen lokaler Schulen in Form eines Stadtspaziergangs mit der App „Stadtsache“

8. Oktober
Workshop mit Studenten der FH Aachen, Campus Jülich,
Workshop mit Verwaltungsangestellten der verschiedenen Dezernate und Ämtern

Frühjahr 2020 Bürgerforum
Sommer 2020 Antragstellung der Projekte bei der Bezirksregierung
Herbst 2020 Beginn der Umsetzung des InHK

Im kommenden Ausschuss für Kultur, Wirtschaftsförderung und Stadtmarketing werden der aktuelle Sachstand und weitere Planung vorgetragen.


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