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Alt-Bekanntes neu entdecken

Führung über und durch die Zitadelle begeistert Zuhörer mit zahlreichen Eindrücken.

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Foto: Katharina Reinert
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„Wenn Sie die Zitadelle angreifen würden, welche Hindernisse hätten Sie dann zu überwinden?“ nach einer kurzen Einführung in die Stadtgeschichte Jülichs weckt Mariele Egberts mit dieser Frage schnell das Interesse an der Führung „Geschichte am Sonntag“. Mit Begeisterung beginnt die Teilnehmerschar zu überlegen, wie man sich als Angreifer im 16. Jahrhundert verhalten würde. Nicht nur die damals nicht vorhandene Brücke, sondern auch der Wassergraben werden schnell als Hindernisse für einen versuchten Angriff genannt. Auch die drei weiteren Hindernisse waren mit etwas Hilfe nicht schwer zu entdecken.

Nach diesem Exkurs ging es auch schon in die Gemäuer der Zitadelle. Und das wortwörtlich als erster Punkt wurde das Pulvermagazin und die Frischluftanlage in den Kasematten der Zitadelle anvisiert. Das erste große Highlight der Tour war der Nachbau der einer alten Kanone. Mit Begeisterung berichtet Mariele Egberts über die Entstehungsgeschichte der Kanone und wie sie ihren Weg nach Jülich gefunden hat. Wer genaueres wissen muss, der sollte dringend selbst an einer Führung teilnehmen.

Die Stütze für den Bombenkrater. Foto: Katharina Reinert
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In einem Wechsel von den verschiedenen Jahrhunderten wurde im Anschluss ein Bombenkrater aus dem Zweiten Weltkrieg besichtigt. Mit diesem Krater wurden die Erzählungen über den Zweiten Weltkrieg abgeschlossen und Mariele Egberts konzentrierte sich auf die 2,2 km langen Kasematten. Dabei werden die Kasematten in der Johannesbastion besichtigt, da diese am besten ausgebaut sind.

Von ganz unten ging es dann nach ganz oben. Über eine Wendeltreppe ging es hinauf auf die Johannesbastion. Für Menschen, welche sich dies nicht zutrauen gab es auch einen ungefährlichen Weg über eine Rampe. Oben angekommen konnte die 9ha große Fläche der Zitadelle bewundert werden. Mit einer kurzen Pause, bis sich die zwei Gruppen wieder zusammengefunden haben konnte der Ausblick über Jülich und die Zitadelle genossen werden.

Nun folgte ein Spaziergang über die Wälle, welcher jedoch nur bei gutem Wetter angeboten werden kann. Mit festem Schuhwerk geht durch den schmalen Bewachungsgänge, der nur hintereinander begangen werden kann. Von einem schmalen Weg ging es auf große Grünflächen, die keiner auf den Mauern der Zitadelle erwartet hätte. Durch hohe Gräser hindurch ging es auf Nordseite der Zitadelle.

Somit waren auch die Wälle der Zitadelle überwunden und es fehlte nur noch das Museum im Keller der Zitadelle. Anhand der Kellerräume wird die Struktur der Festung gezeigt.

Auf diesen Hydraulikstelzen steht das Gebäude des Gymnasiums. Dadurch wird das Absacken verhindert. Foto: Katharina Reinert

Als Abschluss der Führung wurde ein Projekt der 1980er Jahre vorgestellt. Durch die Grundwassersenkung sackte die Zitadelle immer weiter ab wodurch der Südflügel, der zersägt werden musste und die Hälfte der Zitadelle auf Hydraulikstelzen gestellt wurde. Über eine Leiter erreichten die Besucher eine Schauluke durch welche sie unter die Zitadelle schauen können und die Hydraulikstelzen begutachten können.

Selbst als Muttkrate lernt man so immer wieder etwas Neues. So kommen neben Touristen auch ehemalige Schüler, welche sich ihre alte Schule mal aus einem anderen Blickwinkel anschauen wollten. Bei dieser kostenlosen Führung kommt jeder auf seine Kosten. Jeden ersten Sonntag im Monat von April bis Oktober lädt der Förderverein zu einer solchen Führung ein. Das historische Wissen gemischt mit den imposanten Eindrücken bringt alle Besucher zum Staunen. Mariele Egberts, stellvertretende Vorsitzende des Fördervereins, bietet diese Führungen schon seit einigen Jahren an. Sie übermittelt die Fakten so, dass es nie langweilig wird und ein leicht ironischer Ton bei manchen Fakten lässt das Lachen bei ihrem Publikum frei. So ist auch nicht verwunderlich, dass sie von den Gästen „weiteres Highlight der Führung“ bezeichnet wird.


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