Unter dem Titel „Gemalte Sehnsucht“ sind in der neuen Landschaftsgalerie des Museums Zitadelle im Kulturhaus am Hexenturm Landschaftsgemälde zusammengetragen, die einen facettenreichen Querschnitt durch die Freilichtmalerei der Maler der Düsseldorfer Kunstakademie bieten – beginnend mit dem ersten Professor für Landschaftsmalerei, dem in Jülich geborenen Johann Wilhelm Schirmer (1807-1863), bis zum Jahrhundertende.
Die Düsseldorfer Malerschule war im 19. Jahrhundert weltberühmt für ihre Landschafts- und Genremalerei. Idealisierte Landschaften in scheinbar unberührter Natur trafen den Nerv der Zeit, die durch Industrialisierung und Verstädterung geprägt war. Gleichzeitig unterwarfen sich die Künstler den aktuellen ökonomischen Mechanismen der Effizienz und Produktivität. Sie spezialisierten sich auf erfolgreiche Bildthemen und schufen ein weit verzweigtes Vertriebsnetz, das mit dem Amerikahandel einen wichtigen Wachstumsmarkt erschloss.
Sowohl bei den Studien wie den Kompositionen finden sich einige wenige Werke von Künstlerinnen. Frauen war es bis 1918 nicht erlaubt offiziell zu studieren und nur wenige Talentierte konnten sich mit Privatunterricht ausbilden und auf dem Kunstmarkt etablieren.
Die Führung mit Museumsleiter Marcell Perse am Mittwoch, 7. September, um 19 Uhr ist kostenlos, der normale Museumseintritt von 5 Euro, ermäßigt 4 Euro ist zu zahlen. Treffpunkt ist das Kulturhaus am Hexenturm, Kleine Rurstraße 20, Eingang zur Stadtbücherei.