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„Die Menschen mitnehmen“

Die SPD Jülich äußert sich zu den geplanten Baumaßnahmen auf dem Sparkassen- und Kaiserhofgelände am Schwanenteich. Beispielsweise soll sich das Gebäude besser in die Umgebung einfügen und es wird der Bau eines Supermarktes im Komplex skeptisch betrachtet.

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Vorstellung des Schwan-Quartier. Foto: tee
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Auf dem Gelände von Sparkasse, Hotel Kaiserhof und dem angrenzenden Parkplatz tut sich was – hier soll neu gebaut werden, eine entsprechende Planung wurde im Planungs- Umwelt- und Bauausschuss vorgestellt. Auf dem gesamten Areal sollen die bestehenden Gebäude einschließlich des Kaiserhofs mit Ausnahme eines Teils des Sparkassengebäudes abgerissen und ein großer Gebäudekomplex mit den Bestandteilen Hotel, Bürogebäudeteil für die Sparkasse, Lebensmittelmarkt, Seniorenheim mit bis zu sechs Geschossen sowie einer Tiefgarage errichtet werden.

Bei der geplanten Ausführung werde auch der Parkplatz an der Bahnhofstraße mit dem gesamten Baumbestand entfallen. „Prinzipiell ist es eine gute Sache, dieses städtebaulich wertvolle Grundstück aufzuwerten – aber bitte mit Augenmaß“, heißt es in der Pressemitteilung. Der derzeitige klobige Entwurf stelle die Maximalforderung der Investoren zur Ausnutzung der Fläche für aus ihrer Sicht rentable Objekte dar. Aus Sicht der SPD Jülich erscheint das in der vorgestellten Form städtebaulich unter mehreren Aspekten nicht sinnvoll. Das betrifft zum einen die Gestaltung und zum anderen die Art der vorgesehenen Nutzungen.

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Die Idee, an dieser Stelle ein Hotel anzusiedeln, wird ausdrücklich begrüßt. Jülich habe schon lange erheblichen Bedarf an einem qualitativ guten Hotel und ein Dorint-Hotel in zentraler Lage käme der Stadt und vielen Unternehmen, die Unterbringungsmöglichkeiten für auswärtige Gäste suchen, sehr entgegen. Auch die Lage in unmittelbarer Nähe zum Bahnhof sei ideal.

Dem geplanten Supermarkt steht die SPD Jülich aus mehreren Gründen sehr skeptisch gegenüber: Zum einen werde auf dem Walramplatz ein Vollsortimenter entstehen – damit würden sich die beiden Supermärkte gegenseitig Kundschaft nehmen, im Zweifel müsse einer kurzfristig schließen. Zudem wird eine Gefährdung des Wochenmarktes befürchtet. Und zum anderen seien die Bahnhofstraße und die Große Rurstraße bereits jetzt sehr stark vom Verkehr belastet. Käme jetzt noch Kundschaft für einen weiteren Supermarkt hinzu, könne dies zu den Stoßzeiten zu einem völligen Verkehrskollaps führen, vom Rückstau am Bahnübergang ganz abgesehen. Aufgrund unter anderem der Verkehrsproblematik wären bereits in der Vergangenheit Überlegungen, einen Supermarkt an der Stelle des nahe gelegenen Neuen Rathauses zu bauen, nicht weiter verfolgt worden.

„Ob an dieser Stelle ein weiteres Seniorenheim gebaut werden muss, wäre noch zu diskutieren“, heißt es. Es gebe bereits mehrere zentral gelegene Wohnheime in Jülich. Ein weiteres Seniorenwohnheim solle an der Schneiderstraße entstehen, wo ebenfalls ein Supermarkt – hier wohl ein Discounter – gebaut werden solle. Auch in Jülich mache sich der demographische Wandel bemerkbar und die SPD möchte, dass ihre Mitmenschen wohnortnah und in Würde altern könnten. Allerdings werde dringend bezahlbarer Wohnraum für alle Generationen benötigt. „Gegenwärtig hat man das Gefühl, dass überall in Jülich gebaut wird, aber nur im hochpreisigen Bereich. Insoweit sollte die Schaffung von zentral gelegenem Wohnraum, der ausnahmsweise nicht dem Luxussegment entstammt, ein mögliches Ziel der Planung bleiben“, formulieren die Sozialdemokraten.

Unabhängig davon, ob ein Altenheim oder sonstiger Wohnraum entstehe, fordert die SPD, dass der Komplex auf ein „vernünftiges Maß in Höhe und Breite“ zurückgeführt werden, damit sich der Neubau optisch in die bestehende Bebauung einfüge. Ein sechsgeschossiges Gebäude könne nicht unmittelbar neben einer Einfamilienhaus-Bebauung stehen, so die Aussage, verknüpft mit der Forderung einer optischen Anpassung.

Die SPD konstatiert, dass noch Zeit für Einfluss- und Gestaltungsmöglichkeiten ist: Derzeit sei lediglich der Aufstellungbeschluss für den Bebauungsplan erfolgt. Alle können sich im Rahmen der sogenannten Offenlage einbringen. In der Pressemitteilung schlägt die SPD vor, auf den Supermarkt zu verzichten und diese Fläche stattdessen den Baukubus zu verkleinern. Das führe zu weniger Belastung der Anwohner und ein (Groß-)Teil des Baumbestandes könne erhalten, der Bereich etwa als Park nutzbar werden. Auch die Fassade solle etwa durch Begrünung städtebaulich ansprechend gestaltet werden.


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