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Geschichtliche Europa-Reisen

Jülicher folgten einer Einladung des europäischen Geschichtsprojekts „Stadträume“, das sich länderübergreifend mit der Zwischenkriegszeit zwischen 1918 und 1939 in den teilnehmenden Städten beschäftigt.

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Foto: Dirk Neumann
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Kurz nach den Sommerferien hieß es für vier Schülerinnen und Schüler des Leistungskurses Geschichte „Koffer packen“ – zusammen mit ihrem Lehrer Dirk Neumann machten sie sich als Teil einer insgesamt zehnköpfigen Jülicher Delegation unter Leitung des Historikers Guido von Büren auf die Reise nach Ljubljana in Slowenien, heißt es in der Pressemeldung des Gymnasium Zitadelle.

Das Ziel des Projekts sei nach Angaben der Zitadelle die Erstellung eines multinationalen Filmbaukastens mit ca. 200 Kurzfilmen zu einer breiten Palette an lokalgeschichtlich interessanten Aspekten aus jener Zeit. Begleitet werden soll dies durch Publikationen und eine Ausstellung, die an den Orten der verschiedenen Kooperationspartner zu sehen sein wird, sowie einem begleitenden Kulturprogramm im Rheinland. Neben Jülich und Leverkusen nehmen die europäischen Partnerstädte der Chemiestadt am Rhein – in Großbritannien, Frankreich, Polen und Finnland – teil.

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Schon vor Monaten trafen sich die teilnehmenden Jugendlichen und jungen Erwachsenen aus den verschiedenen Ländern virtuell, um gemeinsam ein Konzept für die Einbindung der Social Media-Kanäle zu entwickeln und Posts zu erstellen. Bei der Reise nach Ljubljana durfte neben der Weiterarbeit an diesen Themen natürlich aber auch das gemeinsame Kennenlernen nicht zu kurz kommen.

In Ljubljana saßen die rund fünfzig Teilnehmerinnen und Teilnehmer in verschiedenen Arbeitsgruppen zusammen und stellten für unterschiedliche Bereiche Fragestellungen auf, welche in den kommenden anderthalb Jahren in den einzelnen Städten weiter untersucht werden sollen. Ergänzt wurde dies durch Präsentationen zu den einzelnen Städten und zu Vorträgen zum Gastgeberland Slowenien. Nach zweieinhalb Tagen intensiven Arbeitens blieb noch genügend Zeit, um Ljubljana zu entdecken und den besonderen Charakter kennenzulernen.

Nach Beendigung des Workshops wurde die Burg und viele andere Sehenswürdigkeiten besucht. Die slowenischen Gastgeber hatten sich für den Sonntag aber noch ein besonderes Besuchsprogramm für ihre Gäste ausgedacht: nach dem Besuch der Höhlenburg Predjama und des Militärmuseums in Pivka, konnten die europäischen Gäste wunderschöne Abendstunden in der ehemals venezianischen Hafenstadt Piran an der Adria verbringen.

Mit einem Workshop in Jülich und Leverkusen ging es dann weiter und die Teilnehmerinnen und Teilnehmer konnten an die gute Zusammenarbeit anknüpfen. So wurden weitere wichtige Zwischenschritte in der Projektarbeit genommen und die Umsetzung von Inhalten für den Filmbaukasten an konkreten Beispielen erörtert. Die vier Jülicher Schülerinnen und Schüler des Leistungskurses konnten während des gemeinsamen Aufenthalts in Jülich den jüngeren Gästen die Zitadelle inklusive der Kasematten zeigen, nachdem zuvor die gesamte europäische Gästegruppe von der Schulleiterin Dr. Edith Körver und dem Beigeordneten der Stadt Jülich, Martin Schulz, in der Schlosskapelle begrüßt worden waren.

In Leverkusen lauschten abends dann alle dem Festvortrag des NRW-Landesministers Dr. Stephan Holthoff-Pförtner anlässlich der Fortführung des Stadträumeprojekts und der Verleihung des Bruno-Wiefel-Preises, welcher den besonderen Charakter dieser Zusammenarbeit auf europäischer Ebene lobte.

Und so können auch der Delegationsleiter Guido von Büren sowie der LK-Lehrer Dirk Neumann ein positives Fazit ziehen: „Mir ist ein wichtiges Anliegen, dass wir Anlässe schaffen, damit sich Jugendliche intrinsisch motiviert mit der lokalen Geschichte Jülichs beschäftigen. Geschichte besteht aus viel mehr als den sich aus den curricularen Vorgaben ergebenden Inhalten.“, so Dirk Neumann. Guido von Büren unterstreicht, dass für ihn und den Jülicher Geschichtsverein es wichtig ist, nationale Geschichtsnarrative auch durch eine allgemeinere europäische Perspektive wahrzunehmen und zu hinterfragen: „Wenn Jugendliche aus mehreren am Projekt teilnehmenden Städten darüber diskutieren, welche Gemeinsamkeiten und Unterschiede sie bei der Zwischenkriegszeit in ihren Heimaten entdecken, dann haben wir einen wichtigen Schritt für ein zukunftsfähiges vertieftes Verständnis füreinander gemacht.“


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