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Jüdisches (er)Leben

Jüdisches Leben gestern und heute in Jülich, der Region und Deutschland: Mit zwei Ausstellungen zum Thema 1700 Jahre jüdisches Leben eröffneten die Volkshochschule Jülicher Land, das Stadtarchiv und das Museum Zitadelle das gemeinsam bewohnte Haus „Forum am Aachener Tor“.

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Marcell Perse (zweiter v.l.) gemeinsam mit Claudia Schotte (dritte v.l.) und Susanne Richter (vierte v.l.) während der Pressekonferenz zur Eröffnung des gemeinsamen Hauses und der Doppelausstellung. Foto: Vanessa Kusche
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Fazit vorab: Eine Zusammenarbeit, die sehr viel Sinn ergibt und ein Resultat, welches sich sehen lassen kann.Zu entdecken sind gleich zwei Ausstellungen, die sich mit dem gesellschaftspolitischen Thema „Jüdisches Leben in Deutschland und der Region“ auseinandersetzen. Claudia Schotte als Leiterin der Volkshochschule Jülicher Land, Susanne Richter als Leiterin des Jülicher Stadtarchivs und Marcell Perse als Leiter des Museum Zitadelle möchten gemeinsam mit der Zeitbild-Stiftung besonders Jugendliche, Lehrkräfte und Schulen in der Region dazu motivieren, die Bedeutung des jüdischen Lebens in Deutschland zu erfahren, und die Möglichkeit geben, jüdisches Leben zu erleben. Ebenso können aber auch alle anderen das Resultat der Zusammenarbeit – in Form der Doppelausstellung – begutachten.

Die VHS Jülicher Land zeigt die bundesweite Wanderausstellung der Zeitbild-Stiftung „1700 Jahre jüdisches Leben in Deutschland“. Auf 20 Tafeln bildet die Ausstellung im Foyer und im Erdgeschoss der VHS die 1700-jährige jüdische Geschichte Deutschlands ab. Außerdem werden weitere Tafeln Fakten und Sachthemen zu Historie, Holocaust und jüdischem Leben im Jahr 2021 abbilden. Die gesamte Ausstellung lädt über die Technik „Augmented Reality“ besonders junge Menschen ein, digitale Inhalte optional mit dem Smartphone oder Tablet zu entdecken. Die Inhalte der Ausstellung werden auf diese Weise multimedial erleb- und erfahrbar.

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Unter dem Titel „Shalom Chaverim – 1700 Jahre jüdisches Leben in der Region Rhein-Erft-Rur“ präsentiert das Stadtarchiv eine von der Arbeitsgemeinschaft der Archive in den Kreisen Rhein-Erft und Düren gemeinsam realisierte Ausstellung. „Hallo, Freunde“ – so kann man im Alltagshebräisch etwa den Titel übersetzen. „Shalom“ bedeutet aber auch Gesundheit, Wohlfahrt, Sicherheit und Friede. Den haben die Menschen jüdischen Glaubens sich immer gewünscht, auch wenn es über viele Jahrhunderte sehr schwer für sie war, in Sicherheit und Frieden zu leben. Die Ausstellung begibt sich auf Spurensuche in die Geschichte der jüdischen Gemeinden in unserer Region. Dabei thematisiert sie die ganze Bandbreite jüdischer Geschichte. Neben einem chronologischen Überblick über die Geschichte in den Regionen Rhein-Erft-Rur wird auch die Bedeutung von Synagogen und Friedhöfen in den Blick genommen.

Ergänzt wird die gemeinsame Ausstellung durch Informationen zu jüdischem Leben in Jülich. Sie reicht von den ersten Spuren im 13. Jahrhundert bis zum Besuch ehemaliger Jülicherinnen und Jülicher jüdischen Glaubens 1986. Neben Exponaten aus dem Stadtarchiv beteiligt sich auch das Museum Zitadelle mit Erinnerungsstücken aus seiner Sammlung und ermöglicht einen dreidimensionalen Blick auf das Thema.

Die Ausstellung ist im Erdgeschoss des Zentrums für Stadtgeschichte im Flur vor dem Lesesaal des Archivs bis 28. Januar 2022, montags bis freitags zwischen 9 und 17 Uhr kostenlos zu sehen sein. Lehrkräfte und Schulen können Informationen zur Ausstellung und zum Ausstellungsbesuch bei Hajo Spiecker unter 02461 / 63-229 erhalten.

Das Zusammenspiel der drei Institutionen soll auch zukünftig weiterlaufen. Die Eröffnung des gemeinsam bewohnten Hauses „Forum am Aachener Tor“ bündelt dabei alle Arbeitsschwerpunkte. So betont Marcell Perse, dass die VHS schon über einen Weg verfügt, Angebote an Interessierte zu vermitteln. Von dieser Kompetenz können sowohl das Stadtarchiv als auch das Museum ihren Nutzen ziehen und ebenso die „eigenen“ Einladungen und Vorschläge unterbreiten. „Wir bereichern unsere Angebotspalette“, bringt Schotte diesbezüglich ein. „Wir alle haben einen Bildungsauftrag“ betont Susanne Richter und deutet damit auf die Zusammenarbeit und die inhaltliche Tiefe, die durch die Akteure geschaffen werden kann. Insgesamt kann eine größere und gemischter Interessentenzahl erreicht und angesprochen werden, meint Claudia Schotte. Man kann gespannt sein, was die Zusammenarbeit der Akteure zukünftig hervorbringen wird. In einer Sache sind sich jedoch alle Beteiligten sicher: Die Synergie ist für alle ein Gewinn und eine „bunte Bildungspartnerschaft in einem offenen Haus“.


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