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Neujahrsempfang 2023 – Rückblick

Wolfgang Hommel, Vorsitzender des Vereins Stadtmarketing Jülich e.V. gab einen Rückblick auf die Ereignisse zwischen dem Empfang 2022 und 2023.

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Wolfgang Hommel, Vors. des Stadtmarketing Jülich e.V. Foto: Volker Goebels
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Mit der Preisverleihung blicken wir zurück, was war, was hat sich in Jülich Bemerkenswertes ereignet – aus Sicht des Stadtmarketing.

Liebe Gäste!
Die großen globalen Krisen unserer Zeit berühren uns – näher als es früher war. Der Krieg in der Ukraine hat Auswirkungen bis zu uns, auch wenn man das manchmal außerhalb der Nachrichten nur noch am Rande wahrnimmt.

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Und wir sind mitten im Klimawandel. Nicht nur durch alle Forschungen, Anwendungen bis zur Produktion von Energie in der Nachbarschaft, nein, keine 20 km entfernt hat sich ein Hotspot der Diskussion entwickelt. In Lützerath haben viele, vor allem junge Menschen mit Engagement auf ihre Sicht auf die Klimapolitik aufmerksam gemacht. Ich habe Respekt vor den meisten, die dort aktiv sind, auf beiden Seiten: Die einen, die sich aus Überzeugung einsetzen, die anderen, weil sie die Regeln des Rechtsstaats auch an dieser Stelle durchsetzen müssen – gegen gewaltsame Ausschreitungen, was leider als Begleitung unumgänglich scheint.
Solche Bilder kennen wir hier vor Ort zum Glück nicht.

Was gab es in Jülich Bemerkenswertes im Jahr 2022 – worauf möchte ich hinweisen.
Das wichtigste Ereignis war ohne Zweifel Corona – das erste halbe Jahr war das öffentliche Leben reduziert. Unser Neujahrstreffen fand am 28. April statt. Entsprechend kurz ist der Rückblick:

Beim Stadtmarketing geht es immer um die Markenkerne unserer Stadt, zunächst Historische Festungsstadt.

Hier hat letztes Jahr unser Museum ein Ausrufzeichen gesetzt: „Weltmacht und Provinz – die Spanier am Niederrhein“ ist der aktuelle Ausstellungsname. Eigentlich hätte der Untertitel lauten müssen: „Kommt her und schauet unsere Schätze!“. Das Bemerkenswerte an der Ausstellung ist, mit wieviel wertvollen und kostbaren eigenen Ausstellungsstücken dieses Thema dargestellt werden konnte. Dem FV des Museums ist es gelungen, diese Sammlung um ein wertvolles Exemplar zu bereichern: Ein Buch aus dem 16. Jh. mit der dekorativen Löwenkarte, die auch Jülich in der Tatze zeigt. 50.000 € konnten mithilfe von Stiftungen aufgebracht werden.
Den Umfang und die Wertigkeit der Sammlung darzustellen, gelang dem Museum mit einem Ausstellungsdoppel „Gemalte Sehnsucht“. In Zülpich und im Kulturhaus konnten locker zwei Ausstellungen gleichzeitig bestückt werden.
Daraus kann man zwei Schlüsse ziehen: Erstens „Wir haben viel und können was“ – zweitens: „Es fehlen adäquate Räume für eine Dauerausstellung“ – ein langfristiges Ziel. Kurzfristig ist der immer noch stattfindende Einzug ins Zentrum für Stadtgeschichte – Archiv und Museum – etwas Besonderes für eine Stadt unserer Größe! Und die Aufnahme der Politik zu den Berichten in den Ausschüssen war sehr ermutigend!

Wir haben seit 2022 ein City-Management – das ist ein gutes Signal für die Gewerbetreibenden in der Innenstadt. Wichtig wird die Bestandspflege sein – besonders wegen der Baustellen in und rings um Jülich. Baumaßnahmen sind ein Zeichen der Belebung, wie unser Techn. Beigeordneter immer sagt – aber wenn die Besucher dadurch nicht mehr da hin kommen, wohin sie wollen, wird es problematisch. Baustellen an allen Seiten: Kreisverkehr, Rurbrücke, Tiefgarage, Kanalarbeiten sind die Stichworte.
Und 2023 endlich die Maßnahme Marktplatz. Ich möchte eine Zeitungsmeldung aus dem Jahr 1995 zitieren: Wann erfolgt die Reparatur der Innenstadtsanierung?

Der Start im Dezember war jedenfalls schon mal Aufsehen erregend. Ich hoffe nicht, dass es so weiter geht.
Auf den Bildern sieht man noch einmal deutlich, wie die Platanen den Platz künstlich verkleinert haben – für die Zukunft hoffen wir auf mehr Flexibilität in der Nutzung.
Lieber Axel, Ich wünschte mir, man hätte uns auch im Lenkungskreis im Jahr 2022 informiert – wir hätten gerne unsere Meinung rechtzeitig dazu gegeben.

Es wird noch Zeit vergehen, bis die Pasqualini-Statue unserer Vorjahrespreisträgerin ihren Platz findet. Solange schlummert sie in einer Kiste in Engelsdorf – wir sind gespannt! also in diesem Jahr kommen Archäologen und Kanalarbeiter.

Braingery
Die Kanalarbeiten abgeschlossen sind auf der Merscher Höhe: Im Brainergy Park kann man jetzt zumindest überall gut Auto und Fahrrad fahren, begleitet von saftigem Grün. Saftige Ankündigungen gibt es auch zu den Projekten, den Fördermöglichkeiten, den Ansiedlungen und vor allem auch zu den Arbeitsplätzen. Da dürfen wir gespannt sein – was passiert wann, in welcher Größenordnung und was nützt es den beteiligten Kommunen? Nicht optimistisch stimmt die Meldung, dass das umstrittene Sterne-Verfahren im Strukturwandel abgeschafft wurde!!! Was heißt das? Vielleicht gibt es Antworten in den Gesprächen – wir haben Fachleute im Auditorium!

Größere Sorgen bereitete uns 2022 unser Krankenhaus. Mit einem Insolvenzverfahren kehrten die Befürchtungen aus den Jahren 2018 und 2019 wieder: Gehört die Jülicher Einrichtungen zu den Krankenhäusern, die laut Minister Laumann zu viel sind? Dabei hatten wir in der Pandemie doch erfahren, wie wichtig viele Betten sind, hier vor Ort. Und hofften, dass mit einer Neustrukturierung das Gespenst Krankenhaus-Schließung vorüber geht.
Plötzlich hieß es im Dezember: Jülich oder Linnich?
Wir vom Stadtmarketing-Verein haben dann zum Jahreswechsel die Argumente gesammelt, die für Jülich als Standort sprechen. Dazu fanden wir Unterstützung aus unserer Mitgliederschaft und darüber hinaus. Wir haben nicht die Einrichtung selber beurteilt – aber unsere Kenntnis der Stadt Jülich in die Waagschale werfen wollen. Zehn Argumente sind zusammen gekommen – und die haben wir am Dienstag offiziell dem Bürgermeister übergeben und sie so in die Diskussion eingebracht. Siehe Homepage.

Apropos Stadtmarketing und Stadt Jülich:
Wir haben eine Kooperationsvereinbarung getroffen, die uns noch regelmäßiger zusammenbringt, damit Ziele und Maßnahmen besprochen werden – und damit wir das auch in die Politik tragen können, sind wir als sachkundige Einwohner in dem Ausschuss KDSW dabei. Das muss ich mit Leben füllen, damit ich darüber nächstes Jahr berichten kann –
Jetzt komme ich zum Ende des Rückblicks mit der Preisverleihung:

Die Jury aus BM AF, Kura-Vors Willner, und mir als Vereinsvorsitzendem hatte diesmal aus nur wenigen Vorschlägen zu wählen – das „aktive Jahr“ war eben sehr kurz! Vorschlagsberechtigt sind unsere Vereinsmitglieder – ein Grund, über eine Mitgliedschaft nachzudenken.

Ein Vorschlag lautete „Forschungszentrum“! Meine erste Reaktion: Wie will die Maus dem Elefanten den Lorbeerkranz umhängen? Verheben wir uns nicht? Ein Verein mit 60 Mitgliedern ehrt eine Institution mit über 7000 Mitarbeitern?
Nein! Meinte die Jury. Das passt, das dürfen wir, das ist der richtige Zeitpunkt dafür. Wer, wenn nicht wir!??
Und weil der Preisträger so groß ist, gibt es dieses Jahr nur einen Preisträger: Das Forschungszentrum.
Die Argumente dafür werden in der Laudatio erklärt – und dafür bitte ich unseren Bürgermeister wieder nach vorne.


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